Chinesische SchülerInnen drücken am BG Zehnergasse eine Woche lang die Schulbank
Im Kooperationsprojekt des Bundesgymnasiums Zehnergasse in Wr. Neustadt und der Fenghua Middle School in Harbin, China besuchen sich Schulklassen gegenseitig.
Im BG Zehnergasse mischte sich am Di, 26.11.2019 eine chinesische Delegation mit 22 zwölfjährigen SchülerInnen in ihren gelben Schuluniformen mit ihren drei Lehrerinnen aus der chinesischen Partnerschule Fenghua Middle School Harbin unter die Schulgemeinschaft. Feierlich wurden die BesucherInnen mit einer österreichischen Sachertorte empfangen. Direktor HR Mag. Dr. Werner Schwarz betonte in seinen Begrüßungsworten: „Für eine zukunftsorientierte Bildung ist der Blick über die Grenzen sehr wichtig.“ Schnell ist die Scheu zwischen den Jugendlichen gefallen und es wurde in englischer Sprache untereinander Kontakt aufgenommen und gelacht und gescherzt. Bei Wiener Schnitzel und asiatischer Curry Hühnerpfanne mit Reis wurde mit allen Sinnen die gegenseitige Kultur verkostet.
Am Dienstagnachmittag fand eine Führung in der Militärakademie statt. Die Partnerschule aus dem Reich der Mitte mit der größten Volkswirtschaft der Welt betrachtete interessiert das historische Gebäude.
Am Mittwoch und Donnerstag wurde die Delegation in zwei Gruppen gesplittet und einer vierten sowie einer fünften Klasse zugeteilt. Dadurch erlebten sie den regulären österreichischen Unterricht. Die Stunden waren allerdings speziell für die ausländischen Gäste vorbereitet. Beispielsweise wurden im Geographie- und Geschichteunterricht die österreichischen Sehenswürdigkeiten und die historische Vergangenheit besprochen. Im Zuge des Sportunterrichts übten die SchülerInnen Konzentrationsübungen von Simply Strong. Traditionelle österreichische Lieder von Mozart und Strauss gab es im Musikunterricht zu hören. Im Experiment des Physikunterrichts erfolgte eine Vergrößerung einer Schwedenbombe in einer Vakkumglocke. Im Deutsch- und Englischunterricht wurde traditionelles österreichisches Essen verkostet. Ebenfalls anwesend war ein chinesischer Student, der Chinesisch bzw. Deutsch dolmetschte. Ein Highlight des Tages war der englischsprachige Klimaworkshop mit dem Thema Nachhaltigkeit und Zukunft von Südwind Niederösterreich geleitet von GWK-Lehrerin Mag.a Dr.in Ingrid Schwarz und Referentin Marlies Bauer, BA.
Den Donnerstagnachmittag verbrachte die Delegation an der Fachhochschule in Wr. Neustadt. Besonders gastfreundlich wurden wir von StudentInnen in Empfang genommen.
Eine Besonderheit stelle der Tag in Wien am Freitag dar. Die Stadtführung übernahm Mag. Markus Reiter. Die Delegation aus China und zwei Klassen von Wiener Neustadt besuchten abschließend die chinesische Botschaft im dritten Wiener Gemeindebezirk.
Die SchülerInnen des BG Zehnergasse berichten über den Besuch bei der chinesischen Botschaft:
„In der Botschaft wurden wir herzlich empfangen und erfuhren über die Partnerschaft Chinas und Österreichs. Danach sangen die chinesischen SchülerInnen zwei chinesische Lieder und zwei der Schüler tanzten Hip Hop und einen traditionell chinesischen Tanz. Auch die 5C hatte ein Lied (Fürstenfeld) vorbereitet, dass wir vortragen durften.
Nach diesen Eindrücken aßen wir traditionell chinesische Gerichte, die in der Botschaft für uns vorbereitet worden waren. Schlussendlich fuhren wir gemeinsam zurück zur Schule, wo wir uns von unseren PartnerschülerInnen verabschiedeten.“
Emma Stich aus der 5C bewertet das Projekt wie folgt:
„Insgesamt war diese Woche ein außergewöhnliches Erlebnis für unsere Klasse und alle Beteiligten. Wir lernten eine Menge über die chinesische Kultur und freuen uns schon sehr auf den Rückbesuch unserer Partnerschule!“
Es war interessant die beiden Schulsysteme miteinander zu vergleichen: In beiden Ländern beträgt die Schulpflicht neun Jahre. Die Grundschule umfasst sechs Jahre in China, während die Sekundarstufe I drei Jahre andauert. Das Schuljahr ist auch in zwei Halbjahre geteilt. Die vierzehn Wochen Ferien werden im „Land des Lächelns“, wie China auch aufgrund der höflichen Umgangsformen genannt wird, meist zum Lernen genutzt. Der Leistungsdruck ist sehr hoch und bei den Pisatests sind die Ergebnisse meist weit vorne. Die Abschlussprüfung, vergleichbar mit unserer Matura, wird „Gaokao“ genannt. Der Gegenbesuch in China wird im Herbst 2020 erfolgen!
Emma Stich (Schülerin der 5C), Mag.a Dr.in Ingrid Schwarz, Mag. Markus Reiter