Liebe Schülerinnen und Schüler, geschätzte Eltern!

Der dritte Tag der Schulschließung ist da und auch heute melde ich mich aus einer „Schüler-leeren“ Schule mit dem Rest – Team, das sind Prof. Stich in der Administration, Prof. Grüner in der IT-Abteilung und Prof. Eidler mit Prof. Konlechner als „Tür-Aufsicht“, um etwaige ankommende Gäste, Eltern oder Schüler, die uns unaufschiebbar und notwendig brauchen, an den Toren abzuholen und „Abstand haltend“ in die Direktion zu bringen.

 

An eurer Schule läuft aktuell alles nach Plan. Die gesetzten Schritte und Maßnahmen führen uns richtig auf dem Weg des „digitalen.Lernens@home“. Viele Rückmeldungen von Seiten der SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen bestätigen diese Einschätzung. Aktuell kommen viele Lerninhalte zum Wiederholen und Festigen bereits erarbeiteten Lernstoffes aus den vergangenen Unterrichtsperioden, zum Üben und Anwenden des erarbeiteten Lernstoffes auf digitalem Wege bei euch SchülerInnen an. Dabei haben „scheints“ viele SchülerInnen eine wichtige Botschaft in Schüler-Newsletter #3 auch gut verstanden. Ich erlaube mir wiederholend nochmals zu zitieren: „Ganz wichtig ist es, mir als Direktor dieser Schule anzumerken, dass nach dem aktuellen Verordnungsstand digital beigebrachte Arbeiten in die Leistungsbeurteilung ähnlich wie Hausübungen und Mitarbeit einfließen dürfen“.

 

Es muss uns allen aber jetzt klar sein, dass wir nicht alle SchülerInnen mit unseren Aufforderungen, Anleitungen, Hilfestellungen erreichen und dass diese unsere Lerninhalte, Lernanleitungen und Hilfestellungen zur Organisation ihres Lernens annehmen und einhalten. Aber viele von euch werden unsere Angebote annehmen und eure KlassenlehrerInnen werden euch gut durch die „digitale Lernphase“ bringen.

 

 

Wir alle sollen und wollen gemeinsam mit Maß (Zeit- und Inhaltsmaß) und Ziel (Ziel: gute und durchgehende Lernbetreuung bis zum letzten „digitalen“ Unterrichtstag am 03.04.2020, Freitag vor den Osterferien) unsere digitale.LernbetreuungBGZ@home – mit Inhalt und Struktur planen, umsetzen und rückmelden.

 

Bei unserer „digitale.LernbetreuungBGZ@home – mit Inhalt und Struktur“  ist zu bedenken, dass viele von euch zu Hause sehr gut betreut werden und dass ihr selbst auch sehr gut „lern-organisiert“ ,im Verständnis der Kompetenz zur Selbstorganisation, seid. Ihr braucht jetzt Lerninhalte, aber keine Lernorientierung und „Lern-Tipps“. Dennoch schadet es nicht, diese „Lern-Tipps“ zu lesen und zu hören und damit das selbstorganisierte Lernen zu optimieren. Daneben sind an unserer Schule und in euren Klassen  auch MitschülerInnen, die lernen wollen, es aber noch nicht gut können, vor allem noch nicht „selbstorganisiert“. Diesen SchülerInnen können wir jetzt mit gut proportionierten Lerninhalten und mit Lernstrukturempfehlungen helfen. Schlussendlich wird es in unseren Klassen wenige SchülerInnen geben, die mit uns den Weg „digitale.LernbetreuungBGZ@home – mit Inhalt und Struktur“  noch nicht mitgehen wollen und können. Da gilt es mit Geduld und Ruhe weiterhin „zu liefern“, weiterhin zu motivieren und weiterhin die Hand ausgestreckt zu lassen. Aber – zurück zum gestrigen Bild der Bergwanderung – die Hand annehmen müssen es die Lernenden.

 

Daher steht mein heutiger Newsletter unter dem Motto der Motivation:

Gebt euch am Beginn Zeit, um zu überlegen: ❶ „Wer bin ich und was kann ich?“

Ich sage euch dazu: „ Ihr seid tolle SchülerInnen und Kinder/Jugendliche mit vielen Stärken, aber auch mit Schwächen. Ihr seid wie ihr seid – und das ist gut so!

Denkt über eure Stärken nach und fragt auch eure Eltern, eure Geschwister dazu. Seid stolz auf eure Stärken – sie machen euch stark. Fragt aber auch nach euren Schwächen, fragt aber nur bei für euch wichtigen Menschen nach. Werdet euch eurer Schwächen bewusst und klar und steht zu diesen. Nehmt auch eure Schwäche an, diese machen euch „menschlich“ und oft sogar liebenswert.

 

Dann überlegt euch: ❶ „Wie kann ich meine Stärken stärken und meine Schwächen schwächen?“

Hinter diesem Wortspiel steckt viel Kraft. Für viele SportlerInnnen, die ich als Olympiatrainer betreuen durfte, war das die Leitlinie ihres Training – und nicht die Frage: „Was muss ich tun, um zu siegen?“. Der wichtige Unterschied liegt im „kann“ zum „muss“. Ihr könnt sooooo viel, ihr müsst so wenig. Nehmt euch von mir einen guten Satz mit in eure Überlegungen.

 

❷Wer siegen will, soll „können“ wollen.

Auf euch und in die Schule übertagen:

Wer Erfolg und gute Noten in der Schule haben will, soll „lernen“ wollen.

 

Jetzt folgt ein wirklich wichtiger Schritt des Überlegens und Nachdenkens, vielleicht auch des Aufschreibens: ❸ „Wer will ich sein, was kann ich werden und was will ich können?“

Dabei sind auch Träume, Tagträume erlaubt. Lasst euch dabei von euren Wünschen, Träumen und Visionen lenken. Ihr seid bei diesen Überlegungen das Maß des Denkens. Lasst euch dabei von niemandem beschränken und einengen. Aber vor allem: Lasst euch von niemandem vorschreiben, was ihr werden könnt und was ihr können wollt. Aber, lasst euch von euren Eltern, von Freunden und wohlmeinenden Menschen dabei beraten, lasst euch inspirieren.

 

Dann der Gipfel der Überlegungen: Macht euch ein Bild und ein Gefühle davon im Kopf, wie es aussieht, wie es sich anfühlt, wenn:

„Ich bin, wie ich sein will. Ich bin geworden, was ich werden will. Ich kann, was ich können will.“

 

Um diese Bilder im Kopf zu zeichnen und um diese Gefühle zu spüren, braucht es Zeit und Raum. Nehmt euch diese Zeit und sucht euch euren Raum dafür, es ist wichtig.

 

Zu möglichen Bildern in der Schule und beim Lernen: Es ist doch eine gutes Bild, inmitten seiner MitschülerInnen und neben der LehrerIn ein Wissender zu sein und nicht alles glauben zu müssen. Es ist doch ein gutes Gefühl, den Lehrstoff und auch die Welt  zu verstehen.

 

Und zum Abschluss:

In den Bildern, die ihr im Kopf habt, liegt die Energie Vieles zu schaffen, liegt die Kraft sich dafür anzustrengen und ist die Motivation es zu tun. Achtung!  Motivation hat nichts mit Zielen zu tun, sondern mit Bildern und Gefühlen.

 

Nach der Motivation setzt ihr euch Ziele. Um Ziele zu erreichen, braucht es eine Planung und als Ergebnis davon den Plan:

 

Morgen melde ich mich aus euren Klassenzimmern und mit dem Vorschlag zur Erstellung eines Lernplanes.

 

Bis dahin, herzliche Grüße und Gesundheit für euch und eure Familie, euer Direktor