Es gibt etwas, das so gut wie jeder Mensch auf der Erde liebt und zwar Fleisch. Es ist der wahrscheinlich ineffektivste Weg, Menschen zu ernähren. Früher war Fleisch noch eine Delikatesse und heutzutage bekommt man schon einen Burger um einen Euro. Damit wir solche Preise ermöglichen, halten wir viele Nutztiere. Im Moment sind es 23 Mrd. Hühner, 1,5 Mrd. Kühe, 1 Mrd. Schweine und 1 Mrd. Schafe. Damit diese am Leben bleiben, haben wir die Welt in eine gigantische Futterfabrik verwandelt. 83% unserer Anbauflächen werden für die Herstellung des Futters unserer Nutztiere benötigt. Dies entspricht 23% der gesamten Fläche der Erde. Ebenfalls verbraucht es viel Wasser, 27% des globalen Süßwasserverbrauchs werden benötigt, um die heranwachsenden Pflanzen zu gießen. Leider landet nur ein Bruchteil der Nährstoffe vom Futter im Fleisch. Es sind nur 4% der Proteine und nur 3% der Kalorien, die vom Futter im Fleisch enden. Um ein Kilo Steak zu machen, braucht man 25kg Getreide und 15000 Liter Wasser.
Obwohl es so kompliziert ist, Fleisch herzustellen, macht es nur 18% unserer täglichen Energie aus. Wissenschaftler sagen auch, dass es möglich wäre, weitere 3,5 Mrd. Menschen zu ernähren, würden wir das Futter, das wir für die Tiere herstellen, einfach selber essen. Noch dazu sind 15% des gesamten CO2-Ausstoßes auf die Fleischproduktion zurückzuführen. Das ist so viel, wie alle Autos, LKWs, Schiffe und Flugzeuge zusammen. Das Unangenehme dabei ist, dass wir unsere Tiere dabei töten müssen. Täglich werden 200 Millionen Tiere umgebracht, dass sind 74 Mrd. in einem Jahr. Das bedeutet, dass alle 1,5 Jahre mehr Tiere ermordet werden, als Menschen in der gesamten Menschheitsgeschichte gelebt haben.
Ein großer Teil unseres Fleisches kommt aus Massentierhaltung, dort werden die Tiere unter grausamen Bedingungen gehalten, zum Beispiel werden Hühner in kleinen Käfigen gehalten, wo sie nicht ihren natürlichen Lebensraum haben und wo sie nie das Tageslicht zu Gesicht bekommen. Dagegen werden Lampen benutzt, die das Tageslicht simulieren, damit die Hühner so oft wie möglich Eier legen. Auf einem so engen Raum können sich Krankheiten leicht verbreiten. Damit es nicht dazu kommt, werden bis zu 50% in Deutschland und bis zu 70% in den USA der Antibiotika für die Fleischherstellung benutzt. Wissenschaftler in China hatten berichtet, dass sie eine Krankheit mit einer Immunität gegen Colistin feststellen konnten.
Colistin ist ein sehr starkes Antibiotikum, das nur in Notfällen benutzt wird, wenn es keine andere Wahl gibt. Deshalb ist es besser Bio zu kaufen, oder? Laut EU-Vorschriften dürfen sich maximal fünf Hühner einen Quadratmeter miteinander teilen. Das hat nichts mit Tierwohl und glücklichen Hühnern zu tun. Es wäre besser, von regionalen Bauern zu kaufen, die sich um das Tierwohl kümmern. Das kostet mehr Geld und gibt auch die Möglichkeit für Skandale und Betrügereien. Bio möge zwar weniger grausam sein, benötigt aber mehr Fläche und Ressourcen. Aber es gibt einen Ausweg, die Wissenschaft hat künstliches Fleisch erfunden, das dieselben Kalorien und denselben Geschmack hat. Die Firmen Beyond meat und impossible foods sind Vorreiter auf diesem Sektor. Aber, ob wir Fleisch essen oder nicht, hängt größtenteils nur von uns ab.
Belic Marko, 3FW