22 Teams, 8 Spiele, eine Spielstätte und keine einzige Covid-19 Infektion, das Ganze hat sich in Orlando zugetragen. Nachdem man so gut wie alles, egal ob Profisport oder Schulen, Mitte März geschlossen hatte, kam es in der NBA (National Basketball Association) am 31. Juli zu einem „Restart” und zwar isoliert von der Außenwelt.
Die Bubble – eine Patentlösung, um fairen Sport zu gewährleisten
Nach einem Monat an Verhandlungen kamen Spieler und Verantwortliche auf einen gemeinsamen Nenner, man brachte die besten 22 Teams im Freizeitpark Walt Disney World Resorts in Orlando unter und ließ die Spieler die restliche Saison unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausspielen. Es gab jedoch Regeln, welche die Spieler einhalten mussten, sie durften die „Bubble”, das war der offizielle Name, nicht verlassen, darüber hinaus war Familienmitgliedern auch kein Zutritt erlaubt. Kein Spieler, Trainer oder Funktionär erkrankte dabei im Zeitraum von 31. Juli bis 11. Oktober an Covid-19. Es war ein voller Erfolg, doch bis jetzt ist dieses System nur in der NBA und dem weiblichen Äquivalent, der WNBA, angewendet worden. Dabei ist es ein System, das fairen Sport gewährleistet, denn man kann fast zu 100% garantieren, dass ein Spieler nicht wegen einer Corona-Erkrankung pausieren muss. Damit ist „normaler“ Sport in einer außergewöhnlichen Zeit möglich.
Mögliche Anwendungen in der Zukunft
Die in das Jahr 2021 verschobenen Olympischen Spiele könnten von einer „Bubble“ profitieren, denn man ist dort schon an ein ähnliches System gewöhnt, nämlich das sogenannte „olympische Dorf“. Wenngleich man in dieser prekären Situation zusätzlich strenge Regeln, wie bei dem Vorzeigebeispiel der NBA, einführen müsste, wäre es eine Lösung, die Zuschauer und Athleten begrüßen dürften. Die Dauer von nur 16 Tagen würde dem zugute kommen. Es gibt eigentlich keinen Grund, das Konzept der „Bubble” bei den Olympischen Spielen nicht zu verwenden.
Die Schattenseiten
Auch wenn der Sport auf diese Weise „normal“ betrieben werden könnte, ist es für den einzelnen Sportler bestimmt eine Herausforderung, seine Familie zu verlassen. Das ist über einen kurzen Zeitraum leichter möglich, aber bei einer Zeitspanne von über zwei Monaten ist es eine Herausforderung, so lange abgeschottet von seiner Familie zu leben. Ein weiteres Gegenargument ist, dass man keine Zuschauer hat und dadurch der Vorteil des Heimteams komplett verloren geht.
Text von Julian Wagner, 7As
Foto von Andrea Apt (2E) im Rahmen der Unverbindlichen Übung “Kreatives Gestalten”