Normalität

Seit dem 16. März 2020 hat sich das tägliche Leben für alle Österreicherinnen und Österreicher geändert. Denn seit diesem Tag galten die ersten drastischen Maßnahmen der Regierung, auf welche noch viele weitere folgen sollten. Zu dieser Zeit ahnten die meisten das jedoch nicht. Auch wenn ich gefragt worden wäre, wie lange wir meiner Ansicht nach noch von Corona sprechen würden, hätte ich auf maximal einige Wochen gesetzt.

Heute, bald ein Jahr später sind die Schulen sowie Kleidungsgeschäfte oder die Gastronomie schon wieder geschlossen. Und ich spreche bestimmt nicht nur für mich, wenn ich mich frage, wann denn endlich wieder so etwas wie Normalität einkehren wird.

Aber was definieren wir überhaupt als „normal“? Während vor einem Jahr Menschen mit Maske noch belächelt wurden, hat sich heute wohl schon jeder daran gewöhnt, beim Einkaufen oder Zugfahren einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Und wenn wir in Filmen eine Menschenmenge sehen, denken einige bestimmt sofort an den Mindestabstand des berühmten „Babyelefanten“. Definitiv nicht der Alltagszustand, mit dem vor ein paar Monaten jemand gerechnet hätte.

Aber die Normalität, zu der sich viele zurückzukehren wünschen, ist bei uns allen eine Andere. Denn während die einen nur auf die Wiedereröffnung von Fitnessstudios und Schwimmbädern warten, fällt anderen gar nicht auf, dass diese überhaupt geschlossen haben. Dafür sehnen sich diese vielleicht einzig das Aufsperren von Theater- und Opernhäusern herbei.

Daraus kann geschlossen werden, dass Corona uns eigentlich viel näher zusammen bringt, als man vielleicht denken würde. Da nämlich alle auf das Gesundbleiben ihrer Liebsten und auf das baldige Zurückkehren zu ihrer jeweilig relativen „Normalität“ hoffen. Wir achten alle besser auf unsere eigene Gesundheit, aber auch auf die unserer Nächsten. Nachbarschafts-Freundschaften werden geschlossen, und auch wenn es als größerer Haushalt mit einem Quarantänebescheid vielleicht bald einmal eng in den eigenen vier Wänden werden kann, so lernt man doch auch die guten Seiten seiner Mitbewohner besser kennen.

Alles in allem sollten meiner Meinung nach also nicht nur die negativen Aspekte von Corona betrachtet werden, sondern auch Vorteile, wie die gestiegene Achtsamkeit und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse anderer.

von Sophie Koppensteiner, 7AS